Ein befriedigendes Sexualleben ist für viele Männer Bestandteil ihrer Identität als Mann. Aus diesem Grund fühlen sich von Erektionsstörungen betroffene Männer häufig als Versager – völlig zu Unrecht. Denn bei der erektilen Dysfunktion handelt es sich um eine ernstzunehmende Krankheit mit unterschiedlichen Ursachen.
Ca. 20% der Männer über 30 sind von Erektionsstörungen betroffen, mit steigendem Alter nimmt der Anteil deutlich zu. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich höher, da sich viele Männer mit erektiler Dysfunktion nicht zum Arzt trauen. Dabei ist es wichtig, das Problem nicht unter den Teppich zu kehren. Bei einer erektilen Dysfunktion sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursachen ausfindig zu machen und eine geeignete Therapie in Angriff zu nehmen.
Was ist eine erektile Dysfunktion und wo liegen die Ursachen?
Von einer erektilen Dysfunktion spricht man, wenn ein Mann keine für den Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion des Penis bekommt oder halten kann. Allerdings leidet „Mann“ noch nicht unter einer erektilen Dysfunktion, wenn es beim Geschlechtsverkehr mal nicht funktioniert. Erst wenn die Schwierigkeiten mindestens sechs Monate lang bestehen, spricht man von dieser Krankheit.
Die Ursachen für eine erektile Dysfunktion können vielfältig sein. Sowohl körperliche als auch psychische oder partnerschaftliche Faktoren können Erektionsstörungen auslösen. Aus diesem Grund ist ein Arztbesuch so wichtig: Erektionsstörungen können neben einem Anzeichen für Stress auch ein Anzeichen dafür sein, dass ein Herzinfarkt droht oder eine chronische Leberentzündung vorliegt.
Weitere Ursachen für Erektionsstörungen können die folgenden sein:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Durchblutungsstörungen
- Beckenbodenschwäche
- Entzündung der Geschlechtsteile
- Innere Erkrankungen (z.B. der Leber oder der Nieren)
- Übergewicht
- Diabetes
- Alkohol oder Nikotin
- Medikamente
- Nervenschädigungen (z.B. bei einer Querschnittslähmung)
- Stress
- Angst zu versagen
- Beziehungsprobleme
- uvm.
Welche Behandlungsmöglichkeiten für Erektionsstörungen gibt es?
Da Erektionsstörungen die unterschiedlichsten Ursachen haben, gibt es auch verschiedene Möglichkeiten, sie zu behandeln. Falls Sie unter Erektionsstörungen leiden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Er kann Ihnen dabei helfen, die für Sie passende Methode zu finden.
Eine sehr gute Alternative zu herkömmlichen Verfahren bei körperlich bedingten Erektionsstörungen ist die Elektrostimulation oder Reizstromtherapie. Sie ist ein einfaches, kostengünstiges und praktisch nebenwirkungsfreies Behandlungsverfahren. Das Besondere dabei ist, dass die Reizstromtherapie nicht direkt zu einer Erektion führt, sondern die häufigsten Ursachen für eine erektile Dysfunktion behandelt. Zu diesen Ursachen gehören die Beckenbodenschwäche, das Versagen der Schwellkörpermuskulatur und Durchblutungsstörungen.
Die Reizstromtherapie arbeitet mit sanften elektrischen Impulsen. Wie stark diese spürbar sind, stellt der Anwender selbst ein. Ein weiterer Vorteil ist, dass Reizstromgeräte klein und handlich sind und ganz einfach zu Hause angewendet werden können. Eine regelmäßige Anwendung ist wichtig, damit die Therapie mit dem Reizstromgerät zu einer erfolgreichen Behandlung von Erektionsstörungen beitragen kann.
Medikamente/Hormone
Besonders oft werden Medikamente zur Behandlung von erektiler Dysfunktion eingesetzt. Hier gibt es unterschiedliche Wirkstoffe, die erfolgreich eingesetzt werden. Viagra ist sicherlich das bekannteste Medikament aus diesem Bereich. Leider haben Medikamente häufig Nebenwirkungen. Sie müssen vom Arzt verschrieben und die Anwendung muss streng überwacht werden. Das ist besonders wichtig, wenn der Betroffene weitere gesundheitliche Probleme hat.
SKAT und intraurethale Applikation
Diese Methoden fallen ebenfalls unter die Therapie mit Medikamenten. Bei der Skat (Schwellkörper-Autoinjektionstherapie) spritzt sich der Betroffene vor dem Geschlechtsverkehr ein Medikament in den Penis. Intraurethale Applikation bedeutet, dass ein sehr dünnes Zäpfchen in die Harnröhre eingeführt wird und dort seine Wirkstoffe freisetzt.
Mechanische Erektionshilfen
Darunter fallen beispielsweise Vakuumpumpen. Betroffene, bei denen Medikamente keine Wirkung zeigten oder die diese wegen der Nebenwirkungen nicht einnehmen dürfen, können damit eine Erektion erzeugen, die dann zum Teil mit einem Penisring o.ä. aufrechterhalten wird.
Operationen
Bei einer starken Beschädigung des Schwellkörpers oder der Blutgefäße im Penis kann es sein, dass eine Operation nötig ist. Allerdings ist so ein Eingriff nur bei wenigen Patienten angebracht. Deshalb werden andere Behandlungsmethoden bevorzugt.
Psychotherapie
Auch wenn es viele vielleicht anfangs komisch klingt: Eine Psychotherapie kann bei Stress oder psychisch bedingten Erektionsstörungen durchaus helfen. Betroffene können dabei lernen, mit Stress besser umzugehen und an den Auslösern für die Erektionsstörung zu arbeiten.
Besuchen Sie auch unsere Themenseite Erektile Dysfunktion für weitere Informationen zu Erektionsstörungen.