Schulterschmerzen sind häufig, die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten vielfältig. Doch wodurch können Schulterschmerzen ausgelöst werden? Und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Die Schulter
Die Schulter ist das beweglichste Gelenk im menschlichen Körper. Sie besteht aus drei echten Gelenken und zwei Nebengelenken. Die echten Gelenke sind das Schultergelenk, das Schultereckgelenk und das Brustbein-Schlüsselbeingelenk. Echte Gelenke haben einen Spalt zwischen den ihnen zugehörigen Knochenenden und einen Knorpel, der sehr großem Druck standhalten kann. Die beiden Nebengelenke geben der Schulter noch weitere Bewegungsfreiheit. Schleimbeutel sorgen zusätzlich für Beweglichkeit.
Die Schulter wird größtenteils durch die umliegende Muskulatur sowie eine Reihe von Sehnen und Bändern gehalten und bewegt. Diese Bauweise ermöglicht es, den Arm in nahezu alle Richtungen zu drehen. Gleichzeitig macht sie die Schulter aber auch anfällig für Verletzungen.
Allgemeines zu Schmerzen
Akute Schmerzen sind neu aufgetreten und weisen meist darauf hin, dass der Körper mit einer Krankheit oder Verletzung zu kämpfen hat. Sie haben so eine wichtige Warnfunktion für Ihren Körper. Akute Schmerzen verschwinden häufig dann, wenn die Schmerzursache, z. B. eine Verletzung, beseitigt ist.
Chronische Schmerzen dauern bereits länger an und treten immer wieder auf. Langanhaltende Schmerzen können zu einer eigenständigen Erkrankung führen, der Schmerzkrankheit.
Ursachen für Schulterschmerzen
Schulterschmerzen können verschiedene Ursachen haben. So sind akute Schulterschmerzen oft Folge von Stauchungen oder Prellungen bei Unfällen und Stürzen. Verletzungen der Rotatorenmanschette, einer Muskelgruppe, die eine Manschette um die Schulter bildet, hat akute Schmerzen in der Schulter zur Folge.
Chronische Schulterschmerzen können auch durch Muskelverspannungen entstehen. Nacken- und Schulterverspannungen werden beispielsweise durch eine einseitige Haltung bei der Büroarbeit oder der Arbeit am Computer begünstigt.
Eine weitere Ursache kann eine Gelenkabnutzung des Schultergelenks sein. Bei der sogenannten Omarthrose (Arthrose = Gelenkverschleiß) ist die Knorpelschicht an den beteiligten Knochen abgenutzt. Dadurch kann es zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen kommen.
Das Engpass-Syndrom (Impingement-Syndrom) ist ebenfalls häufig für Schulterschmerzen verantwortlich. Es entsteht, wenn Nerven und Gefäße am Schultergelenk eingeklemmt werden oder generell nicht genügend Platz haben. Dadurch werden auch Muskeln, Sehnen und Schleimbeutel in Mitleidenschaft gezogen, die das Schultergelenk stützen und bewegen. Auch aktive Sportler, die viel werfen (Handball, Speerwerfen etc.), sind häufiger von dieser Problematik betroffen.
Bei der Schultersteife kommt es zur Schrumpfung der Gelenkkapsel. Die Schrumpfung vollzieht sich schleichend in mehreren Phasen über Jahre. Auch die Kalkschulter entwickelt sich über Jahre. Beide führen zur Einschränkung der Bewegungsfähigkeit der Schulter, die mit der Zeit immer größer wird. Einhergehend mit der Bewegungseinschränkung entstehen Schmerzen in der Schulter, die mit Fortgang der Erkrankung zunehmen.
Schließlich können auch Rheuma, eine entzündliche Erkrankung der Muskulatur, und andere Krankheiten Schulterschmerzen auslösen. Sie sollten daher bei Schmerzen in der Schulter immer einen Arzt aufsuchen, um die Ursache für Ihre Schmerzen abzuklären und die nötigen Schritte zur Behandlung einzuleiten.
Behandlung von Schulterschmerzen
Je nach Art und Ursache der Schmerzen stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Dazu können beispielsweise Physiotherapie oder bestimmte Medikamente, aber auch Operationen zählen. Ihr Arzt wird mit Ihnen die geeignete Therapie besprechen und Sie über die entsprechenden Möglichkeiten aufklären.
Auch Verfahren wie Akupunktur oder Ultraschall-Therapie werden von immer mehr Arztpraxen bei der Therapie von Schmerzen eingesetzt. Ob eine solche Therapie bei Ihnen sinnvoll ist und in Frage kommt, kann Ihnen Ihr Arzt sagen.
TENS kann zur Schmerzlinderung bei akuten und chronischen Schmerzen eingesetzt werden. TENS-Geräte können dazu beitragen, die Schmerzen zu reduzieren. Sie können die Ausschüttung körpereigener Botenstoffe anregen, die für die Linderung von Schmerzen verantwortlich sind.
Bei nicht-entzündlichen Erkrankungen kann auch Wärme zur Linderung von Schulterschmerzen beitragen. Vor allem bei verspannter Muskulatur wird die Wärmetherapie häufig eingesetzt, um die Muskeln zu entspannen und so gegen die Schmerzen anzugehen.
Bei Schmerzen durch Verspannungen können auch Verfahren wie Biofeedback hilfreich sein. Beim Biofeedback bekommt der Anwender von einem Gerät Rückmeldung über Körperfunktionen, die sonst nicht bewusst wahrnehmbar sind. Dazu gehört z. B. die Muskelspannung, so dass mit Biofeedback eine bewusste Entspannung der Muskulatur eingeübt werden kann.
Hinweis: Diese Seite bietet allgemeine Informationen zum Thema Schulterschmerzen. Sie erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und medizinische Korrektheit. Die bereitgestellten Informationen sind nicht zur Selbstdiagnose/-behandlung geeignet und ersetzen keinen Arztbesuch. Sollten Sie unter den hier geschilderten Beschwerden leiden, suchen Sie bitte umgehend einen Arzt auf.
Literatur
http://www.schulterinfo.de/ (10.03.2014)
http://flexikon.doccheck.com/de/Schultergelenk (10.03.2014)