Tensgeräte

Schmerzen sind ein leidvolles Thema. Chronische Schmerzen betreffen Millionen Menschen, und viele greifen nicht gern zu Schmerzmitteln, da bei längerer Anwendung durchaus Nebenwirkungen auftreten können. Dazu kommt die körperliche und seelische Belastung, unter der Schmerzpatienten leiden. TENS ist eine Therapieform, die praktisch nebenwirkungsfrei und einfach zu Hause anzuwenden ist. Eine erfolgreiche TENS-Behandlung kann dazu beitragen, dass Medikamente reduziert oder ganz abgesetz...

Tensgeräte - Elektrostimulation gegen Schmerzen

Schmerzen sind ein leidvolles Thema. Chronische Schmerzen betreffen Millionen Menschen, und viele greifen nicht gern zu Schmerzmitteln, da bei längerer Anwendung durchaus Nebenwirkungen auftreten können. Dazu kommt die körperliche und seelische Belastung, unter der Schmerzpatienten leiden. TENS ist eine Therapieform, die praktisch nebenwirkungsfrei und einfach zu Hause anzuwenden ist. Eine erfolgreiche TENS-Behandlung kann dazu beitragen, dass Medikamente reduziert oder ganz abgesetzt werden können.

Was ist TENS, und wie wirkt die TENS-Therapie?

TENS bedeutet transkutane elektrische Nervenstimulation. Von einem TENS-Gerät fließen ungefährliche elektrische Impulse über die Haut (=transkutan) zu den darunterliegenden Nervenfasern. Die TENS-Therapie selbst ist dabei nicht schmerzhaft, da der Anwender die Stärke des Stroms selbst bestimmt. Zudem ist die Behandlung selbst ganz einfach und leicht durchzuführen.

Je nach Anzahl der Impulse, die das TENS-Gerät pro Sekunde abgibt, wirkt die TENS-Behandlung auf unterschiedliche Weise. Bei einer schnellen Abfolge von Impulsen kommt die sogenannte Gate-Control-Theorie zum Tragen. Demnach hemmen die vom TENS-Gerät ausgehenden Impulse die Schmerzweiterleitung am Rückenmark. Eine langsamere Abfolge von Impulsen sorgt für die Ausschüttung schmerzhemmender Substanzen wie Endorphine, die vielen auch als Glückshormone bekannt sind. Je häufiger die TENS-Behandlung durchgeführt wird, desto länger kann die schmerzlindernde Wirkung anhalten: von Stunden bis zu Tagen.

Einsatzgebiete der TENS

Die TENS-Therapie kann bei den unterschiedlichsten Formen von Schmerzen eingesetzt werden. Im Folgenden finden Sie Beispiele für Schmerzen, bei denen TENS Anwendung findet.

• Kopfschmerzen (Spannungskopfschmerzen und Migräne)
• Schmerzen des Bewegungs- und Stützapparates (Wirbelsäulenschmerzen, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen)
• Rheumatische Schmerzen
• Nervenschmerzen (Trigeminusneuralgie, Ischialgie, Hexenschuss, Phantomschmerz, Polyneuropathie)
• Narbenschmerzen und Juckreiz
• Krebs- und Metastasenschmerzen

Was gibt es bei der TENS-Anwendung zu beachten?

Prinzipiell kann fast jeder TENS-Geräte nutzen. Allerdings gibt es auch hier Fälle, in denen TENS/EMS nicht oder nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden darf.

TENS/EMS darf nicht oder nur nach Rücksprache mit dem Arzt angewendet werden (Kontraindikationen):

• Anwender/-innen mit elektronischen Implantaten wie z.B. Herzschrittmacher oder Pumpen
• Anwender/-innen mit Herzrhythmusstörungen
• Anwender/-innen mit Anfallsleiden (Epilepsie)
• Anwender/-innen mit Hauterkrankungen (z.B. Wunden, Ekzeme, Bestrahlungsschäden) im Anwendungsbereich der Elektroden
• Anwender/-innen mit bösartigen (malignen) Erkrankungen im Stimulationsbereich
• Anwender/-innen mit erregerbedingten Infektionen (z.B. Tuberkulose, Osteomyelitis) im Stimulationsbereich
• Anwender/-innen mit Venenentzündung und Blutgerinnsel (Thrombophlebitis und Thrombose) im Stimulationsbereich
• Anwender/-innen mit erhöhter Blutungsneigung durch Erkrankung oder Medikamente, oder mit frischen Blutungen im Stimulationsbereich



Gegenanzeigen für TENS bei Schwangeren


Zusätzlich zu den allgemeinen Kontraindikationen der TENS/EMS gilt:
Eine TENS-Anwendung in der Schwangerschaft muss grundsätzlich mit dem behandelnden Arzt und der Hebamme unter Berücksichtigung des Nutzen und des Risikos abgestimmt werden

• Bei Patientinnen, die Fehl- oder Frühgeburten erfahren haben, soll TENS in der Schwangerschaft nicht angewendet werden
• Bei Patientinnen mit Frühwehen soll TENS nicht angewendet werden
• In den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft soll TENS allgemein nicht oder nur nach sorgfältiger Risikoabwägung angewendet werden. Insbesondere eine Stimulation in Gebärmutternähe ist zu vermeiden
• Ab dem 4. Schwangerschaftsmonat soll TENS nicht in der Nähe der Gebärmutter angewendet werden. Dies betrifft alle Elektrodenanlagen im Bauch-, Becken- und unteren Rückenbereich
• Während der Geburt ist TENS erlaubt.

Bitte beachten Sie zu Gegenanzeigen immer auch die Gebrauchsanweisung des jeweiligen Gerätes.